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Bestäuber im Fokus

Aufklärung über einheimische Wildbienen und ihre Bestäuberleistungen

Rotpelzige Sandbiene an Stachelbeerblüte – Foto: Andreas Hurtig
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Rotpelzige Sandbiene an Stachelbeerblüte – Foto: Andreas Hurtig

Bestäuber im Fokus ist ein Projekt des NABU Sachsen, das im Verbund der sächsischen NABU-Naturschutzstationen unter fachlicher Leitung durch die Station Schloss Heynitz umgesetzt wird. Es widmet sich der Aufklärung über einheimische Wildbienen und der Visualisierung ihrer wichtigen Leistungen als Bestäuber und wurde im Rahmen des eku – Zukunftspreises idee 2020 vom sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft prämiert.

Im Rahmen unserer Bürgerberatung hat sich gezeigt, dass:

1. ... die Lebensweisen von Wildbienen in der Bevölkerung immer noch wenig bekannt sind und dass durch Umfang und Zuschnitt der verfügbaren Informationsfülle die eingehende Beschäftigung mit Wildbienen oft als ausschließliches Expertenthema angesehen wird.

2. ... die Bestäuberleistung von Wildinsekten als allgemeine Information zwar populär ist, aufgrund der mangelnden Visualisierung dieser in den Medien aber noch kaum wahrgenommen wird und abstrakt bleibt.

Ziel ist die Förderung einer anschaulichen Vermittlung der Lebensweise von Wildbienen und deren Leistungen, die die fundierte Beschäftigung mit Bestäubern in das Lebens- und Erlebensumfeld breiter Bevölkerungskreise holt und damit die flächendeckende Ausweitung effektiver Maßnahmen anregt.

Die Umsetzung erfolgt in den zwei Teilthemenbereichen Die Wildbienenkiste und Auf frischer Tat, die sich auf die Lebensweise und Bedeutung der Wildbienen und anderer Bestäuberinsekten fokussieren.

Anleitungen zum Selbermachen

Download: Bestäuber im Fokus Anleitung Teil 1: Materialien (PDF) | 1.32 MB
Download: Bestäuber im Fokus Anleitung Teil 2: Materialien (PDF) | 0.55 MB
Download: Bestäuber im Fokus Anleitung: Anbringung und Betreuung (PDF) | 2.01 MB

Die Wildbienenkiste – Popularisierung der Lebensweise und Entwicklung einzelner Modellarten mit Hilfe wildbienengerechter Schaukästen

Die Wildbienenkiste – Popularisierung der Lebensweise und Entwicklung einzelner Modellarten mit Hilfe wildbienengerechter Schaukästen – Foto: Wolfram Donath
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Die Wildbienenkiste – Popularisierung der Lebensweise und Entwicklung einzelner Modellarten mit Hilfe wildbienengerechter Schaukästen – Foto: Wolfram Donath

Ausführlich haben wir die Wildbienenkiste hier beschrieben.

Der Typus unseres Beobachtungskastens ist keinesfalls als weitere von bereits zahllos vorhandenen Bastelideen für Insektenhotels gedacht. Er ist vorgesehen:

1. ... als ein Werkzeug für die auf eigene Anschauung gegründete Wissensvermittlung durch die beteiligten Umweltbildner*innen unserer Stationen als wichtige Multiplikator*innen und als anschauliche, dabei aber störungsarme Präsentationsmöglichkeit für die Bürgerinformation und Umweltbildung

2. ... als Beispiel und Baustein für die Anregung zur systematischen, auf Erkenntnisgewinn und -vermittlung gerichteten Beobachtung, dabei Wahrnehmung wichtiger Aspekte aus Lebensweise und Umweltansprüchen wichtiger Bestäuberarten. Das schließt natürlich ästhetisches Erleben keinesfalls aus, fordert aber die Beschränkung auf das Wesentliche ein.

Wichtig ist uns dabei, einheitliche und wirklich wildbienentaugliche Beobachtungskästen zu verwenden, in denen sich die Arten optimal entwickeln können und die wettergeschützt, luftig und atmungsaktiv sind, die ausreichende Ganglängen und verschiedene Durchmesser bieten und bei denen die Beobachtungsbrettchen ohne größere Störung entnehmbar und eindeutig wiedereinordenbar sind.


Auf frischer Tat – Visualisierung der Bestäuberleistung von Wildbienen und anderen Wildinsekten an Kulturpflanzenblüten

Graue Sandbiene (Andrena cineraria) an Apfelblüte – Foto: Andreas Hurtig
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Graue Sandbiene (Andrena cineraria) an Apfelblüte – Foto: Andreas Hurtig

Im Rahmen dieses Teilthemas möchten wir zur Ergänzung der bislang nur ungenügend vorhandenen Veranschaulichung der Bestäuberleistung von Wildinsekten beitragen. Mit der Anregung zur gezielten Beobachtung der Kulturpflanzenbestäubung durch Wildinsekten soll die Gewinnung von Bildmaterial zur ästhetischen Wahrnehmbarkeit dieser wichtigen Ökosystemdienstleistung forciert werden. Aktuell erscheint in den Medien das Thema zwar verbal und in Zahlen recht umfänglich, illustriert werden die Beiträge mangels konkreten Materials aber meist mit den üblicherweise vorhandenen, relativ bequem einzufangenden Schnappschüssen von Wildbienen an blühenden Wildkräutern. Die Bestäubungsleistung der Wildinsekten von Kulturpflanzen wird darin nicht sichtbar.

Unsere Beobachtungen wollen wir auf Kulturpflanzen richten, deren Ertrag von Insektenbestäubung abhängt bzw. profitiert, also Obst einschließlich Beerensträucher sowie Tomaten, Hülsenfrüchte, Kürbisgewächse und Ölsaaten. Im Gegensatz zu vielen anderen Beobachtungsaufgaben ist hierbei die Bestimmung der Insekten bis zur Art eher nachrangig. Bei den Lebendbeobachtungen im Gelände ist dies auch oft unmöglich. Getreu dem Projekttitel ist der Fokus konsequent auf die Bestäuberleistung gerichtet. Wichtige Kategorien von Bestäuberinsekten mit den vordergründlich wesentlichen Informationen zu Biologie, Phänologie, Blütenbesuch und Vorkommen werden in der Beispielgalerie vorgestellt.

Hier geht es zur Galerie

Bei Fragen und Anregungen kontaktieren Sie bitte Andreas Hurtig (NABU–Naturschutzstation Schloss Heynitz) per E-Mail an hurtig_at_NABU-Sachsen.de.



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