Naturschutzstation Schloss HeynitzAktuelles

Einsatz zur Kopfweidenpflege in Heynitz

Kopfweidenschnitt in Heynitz – Foto: Fine Simank
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Kopfweidenschnitt in Heynitz – Foto: Fine Simank

Am Samstag, den 30. Oktober 2021 erlebte die kleine stille Grabensenke am Milchweg westlich vom Heynitzer Schlosshof eine ungewöhnliche Geschäftigkeit. Circa 10 Freiwillige waren hier zusammengekommen und hatten nicht nur die erforderlichen Werkzeuge sondern auch eine Menge Tatendrang mitgebracht, um die Reihe starker Kopfweiden – ganze 17 an der Zahl - zurückzuschneiden. 

Wieder einmal hat sich hier das beispielgebende Engagement der NABU-Ortsgruppe Heynitz, unterstützt durch weitere Helfer, in einem wertvollen Beitrag zur Pflege unseres Ortsbildes sichtbar Ausdruck verliehen.

Die Silberweiden, ursprünglich stattliche, hochaufwachsende Bäume der Auen, wurden früher durch Kappung als Kopfbäume gestaltet, und die Neuaustriebe wurden durch regelmäßigen Rückschnitt verschiedenen Nutzungen wie Korbflechterei, Flechtwerk zur Ausfachung von Fachwerk oder auch Gewinnung von lebenden Weidepfählen, die durch Bewurzelung neue Bäume bildeten zugeführt.

Diese historische Bewirtschaftung hatte auch einen positiven Nebeneffekt für unsere heimische Fauna, und dies ist neben der Erhaltung des Ortsbildes natürlich ein wichtiger Beweggrund für die Befassung einer Ortsgruppe des NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.) mit dieser Thematik. Die gebündelte Form des Neuaustriebes, besonders aber die Kopfstruktur des Stammes mit zahlreichen Höhlenbildungen machen Kopfweiden attraktiv als Brut- und Entwicklungsstätten sowie Rückzugsräume für eine Vielzahl gefährdeter Tierarten von der Brutvogelfauna über Fledermäuse bis zu Altholz und Baumhöhlen besiedelnden Käferarten.

Für die langfristige Erhaltung unserer Kopfweiden mit ihrer Ästhetik und vielfältigen Funktionalität ist eines unerlässlich: Der regelmäßige Rückschnitt. Spätestens nach 10 Jahren ist der nächste Schnitt fällig! Sonst passiert - ob früher oder später – letztlich aber in jedem Fall das, was heute leider oft an den Resten unserer alten Kopfweidenbestände zu sehen ist: Die zahlreichen Neuaustriebe wachsen zu starken und hohen Stämmen heran, unter deren Last der Kopfbaum schließlich auseinanderbricht.

Deshalb ist Einsätzen wie diesem eine zahlreiche Nachahmung zu wünschen. Dies ist in unterschiedlichen Größenordnungen sowohl im privaten als auch verbandlichen und kommunalen Rahmen möglich.

Bei dem teilweise beachtlichen Aufwand ist man aber zumindest in finanzieller Sicht nicht allein gelassen. Kopfbaumschnitt wird durch den Freistaat Sachsen gefördert. Informationen gibt es unter: www.smul.sachsen.de/foerderung .

 

Andreas Hurtig

NABU-Naturschutzstation Schloss Heynitz



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